WICON Markteinschätzung | Februar 2022

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bleiben Anfang des neuen Jahres Energie und Logistik. Seefrachten werden immer noch teurer.

Auch wenn das ifo-Institut von einer Aufhellung des Geschäftsklimas berichtet, ist der tagtägliche Kampf zur Sicherstellung der Versorgung noch lange nicht zu Ende. Auf Preiserhöhungen auf breiter Front muss man sich auch 2022 gefasst machen. Ein Stück weit können wir in allen sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erlösen gegensteuern.

Energiepreise

Nachlassende Gas- und Stromkonditionen?

Solange der Ukraine-Konflikt schwelt und Nord Stream 2 nicht in Betrieb geht, bleibt die Versorgungslage in der kalten Jahreszeit angespannt und die Preise auf hohem Niveau.

Spotmarkt oder Terminkontrakte? Über Beschaffungsmodelle nachzudenken, empfehlen wir erst Ende des 1. Quartals. Bis dahin hoffen wir, dass sich die internationale Lage etwas beruhigt hat.

Aktuell raten wir unseren Kunden, alle Möglichkeiten neben den reinen Produktpreisen auszuschöpfen. Dazu zählen:

  • Härtefallregelung (CO2-Steuer)
  • Drittmengen (Bagatellgrenze)
  • Änderungen (Offshore-Netzumlage, KWKG-Umlage, §19 Strom NEV, abschaltbare Lasten, Netzentgelte)
  • Fördermittelmanagement.

Wünschen Sie Informationen zur Lage in Ihrer Branche, sprechen Sie uns an.

 Verpackung

Was kommt 2022 auf uns zu?

Plastiksteuer:

Italien und Spanien 450€ pro Tonne für herkömmliche Kunststoffe.

Deutschland? Muss eine Abgabe an Brüssel leisten => Es wird etwas kommen.

Befreit werden vermutlich Bio-Kunststoffe.

Kennzeichnungspflicht:

Die am 4. Juli 2018 in Kraft getretene novellierte EU-Verpackungsrichtlinie sieht nationale Ergänzungsmöglichkeiten vor. In Frankreich wurden diese Bestrebungen abgewendet. In Italien ist die Diskussion darüber entbrannt.

 Druck- und Kopiersysteme

Verträge verlängern oder neu ausschreiben?

Teilweise können Toner nicht mehr geliefert werden. Auch Ersatzteilkits mancher Hersteller sind Mangelware.

Bei der Beschaffung von Neugeräten heißt es häufig:

„Sie müssen Geduld haben oder inzwischen ein generalüberholtes Gebrauchtgerät nehmen“.

Die Pandemie und die Lieferkettenproblematik haben auch die Drucker- und Kopierer-Hersteller erreicht. Die Händler und Systemhäuser sind mehr gefragt denn je.

Doch diese machen einen guten Job und versuchen alles, dass Ihre Kunden weiterhin drucken können. Was ist, wenn die Verträge in absehbarer Zeit enden?  Genauso agieren, als wenn es keine Probleme gäbe!

Konzept überarbeiten oder erstellen, ausschreiben und entscheiden. Doch das Projekt muss tagesaktuell begleitet werden, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

D.h. frühzeitig absichern, dass die benötigten Geräte auch wunschgemäß ausgeliefert werden können oder es eine adäquate Übergangslösung gibt. Warten, war schon immer die schlechteste Entscheidung.

Entsorgung

Der Markt hat sich nicht groß verändert

  • gewerbliche Abfälle: Die großen Kostensteigerungen auf Grund der riesigen Sperrmüllmengen der Flutkatastrophe sind ausgeblieben.
  • gefährliche Abfälle: Die Verarbeitungskapazitäten der Verwertungs- und Beseitigungsanlagen für gefährliche Abfälle sind nach wie vor begrenzt. Die Preise sind stetig steigend. Liegt auch an den energieintensiven Verfahren der Aufbereitung.
  • Kartonagen: Nachdem in den vergangenen Monaten Höchststände vermeldet wurden, zeichnet sich ein stabiles Auf- und Ab auf hohem Niveau ab. Ein deutlicher Preisrückgang ist aktuell nicht abzusehen.
  • Altholz: Die starke Nachfrage nach Holz hat nun auch die Recycling-Hölzer erreicht. Die Preise entwickeln sich nicht immer parallel zur Nachfrage. Tendenziell bleiben die Preise für Altholz rückläufig.
  • Kunststoffe/Folie: Auch hier besteht eine starke Nachfrage und die Vergütungen steigen moderat, abhängig von den Qualitäten. Sehr stark gefragt sind insbesondere „Post-Consumer-Qualitäten“. Hier ist der Druck der Produkthersteller auf die Verpackungsindustrie sehr groß, da die Nachhaltigkeit und der Einsatz von Recyclingprodukten immer mehr in den Fokus rücken.
  • Metalle: Bei den Eisen- und Nicht-Eisen-Metallen verzeichnet sich eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau ab.
  • Logistik: Obwohl nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten, werden Preiserhöhungen oft mit gestiegenen Logistikkosten begründet. Der Fahrermangel führt dazu, dass teilweise Neukunden abgelehnt werden, um die Aufträge der Bestandskunden bewältigen zu können. Tendenziell wird sich die Situation regional noch verschärfen.

Es bleibt bei unserer Empfehlung: Die Volatilität des Marktes nutzen und verhandeln bzw. ausschreiben. Für Nachhaltigkeitsberichte empfehlen wir die Abfallschlüssel zu prüfen und die stoffliche Verwertung zu steigern.