WICON Markteinschätzung November 2021

Verrückte Zeiten V

Jeder bekommt es tagtäglich mit: Die Inflationsrate in Deutschland ist auf Rekordhöhe mit über 4 Prozent. Sogar in der Tagesschau wird über Lieferengpässe an Magnesium und Aluminium berichtet. Zwischenzeitlich ist der Preis für Aluminium seit seinem Höchststand Mitte Oktober um über 20% gesunken.

Alles Panikmache? Nein. Die Weltwirtschaft hat nach dem Coronajahr 2020 einen rasanten Aufschwung hingelegt.

Entsorgung

Der Markt bleibt volatil

gewerbliche Abfälle: Die großen Kostensteigerungen auf Grund der riesigen Sperrmüllmengen der Flutkatastrophe sind ausgeblieben.

gefährliche Abfälle: Die Verarbeitungskapazitäten der Verwertungs- und Beseitigungsanlagen für gefährliche Abfälle sind nach wie vor begrenzt. Die Preise sind stetig steigend. Liegt auch an den energieintensiven Verfahren der Aufbereitung.

Kartonagen: Hier werden Höchststände vermeldet. Ein starker Preisrückgang ist aktuell nicht abzusehen.

Altholz: Die starke Nachfrage nach Holz hat nun auch die Recycling-Hölzer erreicht. Die Preise entwickeln sich nicht immer parallel zur Nachfrage.

Kunststoffe/Folie: Auch hier besteht eine starke Nachfrage und die Vergütungen steigen moderat, abhängig von den Qualitäten.

Metalle: Bei den Eisen-Metallen gab es zuletzt einen Rückgang der Vergütungen. Bei den Nichteisen-Metallen ist eine Materialknappheit zu verzeichnen. Alle Einkaufsquellen werden angesprochen. Das Risiko sinkender Notierungen spiegelt sich in den Marktpreisen wider.

Logistik: Obwohl nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten, werden Preiserhöhungen oft mit gestiegenen Logistikkosten begründet. Zu Fahrermangel und steigenden Kosten für Maut und Diesel kommen höhere Einstandspreise für Mulden und Containern. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese um 40% und mehr gestiegen.

Womit wir bei einem unserer Kernthemen angelangt sind:

Logistik

Laderaumverknappung

Viele Transporteure kündigen zum Jahreswechsel deutliche Preiserhöhungen an. Die Argumente sind bekannt: höhere Spritkosten. Fahrermangel. Gestörte Lieferketten. Enormes Wachstum des e-commerce und das damit gewachsene Paketvolumen.

Alles Argumente, die nicht von der Hand zu weisen sind.

Nur: Wie hoch darf die Erhöhung ausfallen? Gibt es Alternativen, die kostengünstiger sind? Welche Optimierungsmöglichkeiten kann ich als Unternehmer dem Spediteur anbieten?

Alles Fragen, die nur durch eine tiefgreifende Analyse beantwortet werden können. Bei den explodierten Raten für See- und Luftfrachten lohnt es sich über Alternativen wie Sea-Air oder die vielzitierte Seidenstraße nachzudenken. Bis hin zur Optimierung des Laderaums.

So empfehlen wir immer, sich neben den Frachtkosten auch die Verpackungskosten genauer anzusehen.

IT

Cyberattacken – Schatten-IT

Zwei Dinge können wir Ihnen an die Hand geben:

  • Checkliste, falls E-Mail-Kontos gehackt werden
  • Prüfung, welche sonstigen IT-Systeme im Unternehmen installiert sind

Natürlich macht es Sinn, aufgrund der steigenden Zahl von Cyber-Attacken, den Versicherungsschutz auszuweiten. Dazu gehört es auch im Rahmen einer umfangreichen Befragung aller Abteilungen, mögliche Angriffsmöglichkeiten zu identifizieren und zu verschließen.

Dabei stellen wir immer wieder fest, dass in unterschiedlichen Abteilungen ähnliche Software-Produkte verwendet werden. Bis hin zum Datenaustausch über unsichere Kanäle, wie public clouds.

 Nachhaltigkeit

Viele befürchten, dass Nachhaltigkeit automatisch höhere Kosten nach sich zieht.

Das Gegenteil ist oft der Fall. Gerade bei steigenden Energiekosten zahlen sich Investitionen zur Reduzierung der Energieverbräuche schnell aus. Senkt automatisch auch den CO2-Ausstoss.

Dazu gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die der Umwelt und dem Geldbeutel guttun:

  • Vermindern des Papierverbrauchs (Druckerzahl prüfen, doppelseitigen Druck, digitale Alternativen)
  • Energiesparende Geräte verwenden (von der Beleuchtung bis zur IT)
  • Reisekosten reduzieren (online, Bahn)
  • Wiederverwenden (Verpackungen, Papier, Toner, Werkzeuge, Schmierstoffe…)

Finanziell lohnt sich das vielzitierte „Sustainability Controlling“.

Am besten Sie machen im Form einer Wesentlichkeitsanalyse eine Bestandsaufnahme. Aus dem Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse leiten Sie Ziele und Maßnahmen ab.