WICON Markteinschätzung September 2022
Top Thema 1: Energie sparen
Selbst in der Süddeutschen Zeitung wurde ein Artikel veröffentlicht: Wie sich in der Küche leicht Energie sparen lässt. Im Artikel geht es mehr um allgemeine Tipps:
- Elektronische Thermostate, die nachts die Temperatur herunterregeln
- Kürzer duschen
- Balkonkraftwerk installieren
Dann kommen die Kochtipps:
- Mit Gas kochen ist aktuell noch günstiger
- Wasser im Wasserkocher erhitzen auch
- Vorheizen des Backofens unnütz. Bleche vorher raus
- Mengen bis 400 Gramm im Mikrowellenherd erhitzen
Top Thema 2: Rückläufiger Auftragseingang
Auch in der Süddeutschen Zeitung wurde ein Titel mit dem plakativen Titel veröffentlicht: Der Industrie brechen die Aufträge weg. „Deutsche Firmen bekommen den sechsten Monat in Folge weniger neue Orders“ heißt es weiter. Für die meisten Firmen bedeutet das, wieder mehr Augenmerk auf die Kosten zu lenken. Leider ist das nicht so einfach. Weitere Preiserhöhungen stehen an. Der Blick von außen mit den guten Ideen fehlt. Lesen Sie selbst!
Gebäude- und Maschinenreinigung
Höhere Kosten durch Mindestlohn und Tariferhöhung
In zwei Schritten wird der Mindestlohn erhöht. Zum 1. Oktober 2022 von derzeit 11,55 € auf 13 €. Das entspricht einer Steigerung von 12,55 Prozent. Zum 1. Januar 2024 erfolgt eine zweite Erhöhung um 3,85 Prozent auf 13,50€. Für Fachkräfte der Glas- und Fassadenreinigung steigt der Mindestlohn im Herbst um 9,39 Prozent von aktuell 14,81 € auf 16,20 € und zum Jahreswechsel 2023 auf 2024 um weitere 3,09 Prozent auf 16,70€. Auch die Ausbildungsvergütungen steigen. In Summe spricht die Branche von einer Erhöhung von mindestens 11%.
Wenn Sie wissen wollen, ob die angekündigten Preiserhöhungen marktgerecht sind und ob alle Optimierungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden, prüfen wir gerne die Kalkulation anhand von aktuellem Leistungsverzeichnis mit Raum- und Gebäudeplänen. Dazu gehört auch der Abgleich mit Kreditorensummen und die Prüfung der Rechnungen.
Druck- und Kopiersysteme
Lange Lieferzeiten
Das Thema Drucken und Kopieren wird sehr häufig unterschätzt. Die Gerätemieten stellen keinen hohen Kostenblock dar. Und „es läuft ja“. Warum sollte man etwas tun? Doch beim Drucken und Kopieren kann viel optimiert werden und die prozentualen Einsparungen sind hoch. Anstehende Vertragsverlängerungen bieten sich an. Ein jedes Unternehmen setzt mehr oder minder auf Nachhaltigkeit. So steht das papierlose Büro schon seit Jahren in der Diskussion. In den seltensten Fällen sind weder die bestehenden Konzepte im Druck- und Kopierbereich noch die Verträge und die Zahlungsmethodik auf flexible Druckzahlen ausgelegt.
Wenn es Sie interessiert, wie man die Verträge am besten ausgestaltet und welche Geräte lieferbar sind, sprechen Sie uns an.
Entsorgung
CO2-Steuer für Müllverbrennungsanlagen kommt – Der Grüne Punkt wurde verkauft – Kursrallye bei Metallen beendet
Fracht- und Energiekosten: Die gestiegenen Kraftstoffkosten konnten durch die Entsorger anteilig an die Kunden weitergegeben werden. Wichtig bleibt die Nachvollziehbarkeit der Maßnahme und der Schaffung von Untergrenzen, aber welchem Betrag diese sogenannten „Energiekosten“ zurückgenommen werden.
gewerbliche Abfälle: Es kündigen sich Preiserhöhungen an. Die Einbeziehung der Abfallverbrennung in die CO2-Bepreisung nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz wird zu Preissteigerungen führen. Man spricht von ca. 30 €/t in 2023.
Kartonagen: Die Preise für Kartonagen haben historische Höchststände erreicht. Es kann jedoch zu einem deutlichen Preisrückgang kommen, sollten die Altpapieraufbereitungsanlagen ebenfalls auf Grund der hohen Energiepreise ihre Produktion drosseln.
Altholz: Die starke Nachfrage nach Altholz (Papier, Biomasse) führt analog zu den Kartonagen aktuell zu einem Allzeithoch. Auf Grund der Energieknappheit wird sich in den nächsten Monaten an der Situation nichts ändern.
Kunststoffe/Folie: Hier sind in der Industrie sommerbedingte Auftragsrückgänge zur verzeichnen. Dadurch sind die Preise für Standardkunststoffe über alle Sorten rückgängig. Es entsteht gerade ein Käufermarkt. Eine den Post Consumerfolien fällt der Rückgang deutlicher aus. Post-Industrial-Kunststoffen zeigen sich unverändert. Der Grüne Punkt wurde übernommen. Der neue Eigentümer will die mechanische Wiederverwertungsmöglichkeiten des DSD nutzen und mit seinen chemischen Aufbereitungsmöglichkeiten koppeln.
Metalle: Die Notierungen für Metalle sind seit dem letzten Marktbericht deutlich gestiegen. Bei den Nicht-Eisen-Metallen besteht aktuell eine Seitwärtsbewegung. Anders bei den gängigen Stahlsorten. Hier sind die Preise innerhalb von zwei Monaten um satte 30-40 % zurückgegangen. Ein Rückgang auf Grund des Sommerlochs ist normal. Die Nachfrage nach Altmetall ist gering. Frachtraum für den Export ist knapp und die Frachtkosten sehr hoch. Daher bleiben die Schrottabfälle bei den meisten Entsorgungsbetrieben aktuell im Zwischenlager. Eine Tendenz können wir leider nicht erkennen.
Unsere Empfehlung bleibt: Die Volatilität des Marktes nutzen und verhandeln bzw. ausschreiben. Die gegenseitigen Verflechtungen sind hoch. Selbst zu verhandeln, können wir nicht anraten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt meist in der Logistik. Neue Abläufe verbunden mit neuen Entsorgungswegen führen zu höheren stofflichen Verwertungsquoten und damit zu niedrigeren Kosten bzw. höheren Erlösen. Dabei tun Sie auch etwas für die Umwelt.
Nachhaltigkeitsbericht? EMAS oder DNK?
Sie möchten der CSR-Berichtspflicht nachkommen und für Umwelt und Gesellschaft etwas Gutes tun? Wir haben eine interaktive Orientierungshilfe zum Aufbau eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements.
Aufpassen!
Die 5. Verpackungsnovelle greift seit 1. Juli 2022. Seitdem müssen auch Online-Händler Ihre Verpackungen lizenzieren. Die Änderung betrifft auch B2B-Lieferanten. Neben Produktverpackungen sind auch Umverpackungen zentral zu registrieren.